DAS NETZWERK

DAS NETZWERK

Selbstverständnis

Das Netzwerk Politische Bildung Bayern ist am Lehrstuhl für Pädagogik mit  Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung, Universität Augsburg, angesiedelt. Die universitäre Verankerung und die Kooperation mit außeruniversitären Partner*innen ermöglichen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis.


Wissenschaftliche Untersuchungen sowie methodische Erprobungen werden von universitären Seminaren unterstützt und in das Netzwerk eingespeist. Die Studierenden werden somit zu einem aktiven Bestandteil des Netzwerks und partizipieren direkt an der Weiterentwicklung politischer Bildung in Theorie und Praxis.


Das Netzwerk Politische Bildung Bayern versteht sich als Informations- und Begegnungsplattform für die politische Bildung in Bayern. Es orientiert sich nicht alleine an bestehenden institutionellen Strukturen sondern vernetzt aktive Multiplikator*innen. Durch den damit entstehenden Mehrwert werden neue Kooperationen und innovative Praxisbausteine für die Politische Bildung ermöglicht.


Demokratische Dialog- und Beteiligungsorientierung bereits im Planungsprozess, ungewöhnliche Begegnungsformate, die Verständigung und streitbare Auseinandersetzung gleichermaßen ermöglichen, sowie Wertschätzung und Ressourcenorientierung stehen dabei im Vordergrund.


Meilensteine

Das Netzwerk Politische Bildung Bayern startete als Modellversuch in Bayerisch-Schwaben, wo seit November 2002 an der bezirksweiten Vernetzung der Akteure politischer Bildung gearbeitet wird. Die positiven und produktiven Erfahrungen des Schwaben-Netzwerkes führten zur Idee der Ausweitung der Initiative auf bayerischer Ebene: 2006 wurde von der Bayerischen Landeszentrale
für politische Bildungsarbeit
und der Universität Augsburg das Projekt einer bayernweiten nachhaltigen Vernetzung aller Akteure der politischen Bildung in Bayern begonnen.


In der Aufbauphase des Netzwerks ab 2006 wurde auf Basis von Expertenworkshops eine bayernweite Erhebung zu Institutionen, Expert*innen sowie Angeboten und Bedarfen der politischen Bildung durchgeführt. Daraus wurden Erfolgskriterien und Ziele für die weitere Vernetzung abgeleitet. Eine Internetplattform stellte eine Datenbank, gelungene Projekte und Aktivitäten sowie Aktuelles zur Politischen Bildung in Bayern dar. Im Rahmen eines Bundes-Modellprojekts gegen Extremismus und für Toleranz (XENOS) in Kooperation mit dem Centrum für angewandte Politikforschung München (CAP) konnte das Netzwerk von 2009-2012 weiter ausgebaut werden.


In der Anfangszeit des Netzwerks fanden vier bayernweite interaktive Vernetzungsforen mit jeweils rund 100 politischen Bildner*innen in Nürnberg und Tutzing statt. Videowettbewerbe zu Demokratie und Toleranz, eine PC-Spielenacht, eine Nacht der Demokratie 2012 in Augsburg sowie die Weiterentwicklung eines Argumentationstrainings gegen Politik(er)verdrossenheit bildeten die Grundlage für eine Konsolidierung des Netzwerks in größerem Rahmen.

Neben zahlreichen wissenschaflichen Artikeln und Praxishandreichungen sind diese Erfahrungen in der Publikation Mehr Demokratie (er-) leben! Beispiele gelungener Politischer Bildung von Christian Boeser, Gerhard Kral und Michael Sell (Hrsg. / 2015) verdichtet. 


Zahlreiche Autor*innen des Netzwerks stellen darin Erfolgsfaktoren gelungenen Politischer Bildung vor, beschäftigen sich mit Möglichkeiten der Interaktion, des spielerischen Lernens, mit Begegnungsformaten und auch Dilemmata der Demokratie.


Der Band ist zugleich eine Festschrift für Winfried Dumberger-Babiel, der als Geschäftsführer des Bezirksjugendrings Schwaben maßgeblich am Aufbau des Netzwerks beteiligt war.

Das Netzwerk ist seit 2014 Partner im Wertebündnis Bayern. Seit der Gründung im Jahr 2010 hat sich das Wertebündnis Bayern zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Mittlerweile vereint das Bündnis über 200 Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, darunter Kirchen, Religionsgemeinschaften, Lehrer*innen- und Elternverbände sowie Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. 2015 wurde das Wertebündnis mit der Gründung der Stiftung durch den Freistaat Bayern zukunftsfähig gemacht. Aufgabe der Stiftung ist es, das Wertebündnis zu unterstützen, um auch in Zukunft die für den Zusammenhalt in einer demokratischen Gesellschaft relevanten Werte ins Bewusstsein zu rufen.

Unsere aktuellen Projekte im Zusammenhang mit Partnern des Wertebündnisses sowie anderen Organisationen finden Sie hier.

Weitere Neuigkeiten und Termine sind auf unserer Facebook-Seite eingestellt.


Vernetzungspartner

Wir arbeiten und vernetzen uns mit zahlreichen Organisationen der Politischen Bildung in Bayern und auch darüber hinaus. Unsere aktuell wichtigsten Partner sind nachfolgend dargestellt.
















Koordinationsteam

Dr. phil. Christian Boeser | Leiter des Netzwerks


Brücken bauen und Grenzen ziehen - diese Balance müssen wir aushalten. "Zweifel ist zwar kein angenehmer geistiger Zustand, aber Gewissheit ist ein lächerlicher." (Voltaire)


Ich bin Akademischer Oberrat am "Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung" an der Universität Augsburg und Leiter des "Netzwerks Politische Bildung Bayern". Politische Bildung ist mir seit vielen Jahren ein Herzensanliegen.



Foto: Andreas Keilholz

Florian Wenzel | Freier Mitarbeiter


Was will demokratische Bildung eigentlich? Begegnungsräume  gestalten, die überraschend Eigenverantwortung ermöglichen und Grenzen überschreiten.


Ich bin freiberuflicher Moderator und Prozessbegleiter. Ich arbeite in verschiedenen Demokratieprojekten in Deutschland und international und begleite partizipative und ressourcenorientierte Evaluationsprozesse. Besonders die Vielfalt und Anpackkultur des ländlichen Raums ist mir ein Anliegen.

Franziska Moll | Freie Mitarbeiterin


Erst wenn das Streben nach reiner Wissensanhäufung durch mehr Reflexion, kritisches Hinterfragen und Perspektivenwechsel abgelöst wird, kann echtes Verstehen gelingen.


Ich studiere Erziehungswissenschaft im Master an der Universität Augsburg und arbeite nebenbei beim Netzwerk Politische Bildung Bayern, am Lehrstuhl für Pädagogik sowie am Lehrstuhl für Medizinische Psychologie und Soziologie. Ich befinde mich in der Ausbildung zur systemischen Therapeutin und interessiere mich sehr für die philosophische Gesprächsführung. Ehrenamtliche engagiere ich mich bei IN VIA e. V. mit Deutschkursen für Drittstaatsangehörige Frauen. 

Johannes Wessel-Bothe | Freier Mitarbeiter


„Die Stimme eines [Menschen], egal wie ehrlich und aufrichtig, ist bedeutungslos für jene, die verlernt haben zuzuhören.“ (Albus Dumbledore)


Ich habe mein Studium mit dem Master „Sozialwissenschaften: Konflikte in Politik und  Gesellschaft“ an der Uni Augsburg abgeschlossen. Neben meiner Tätigkeit für das Netzwerk Politische Bildung Bayern  bin ich auch Teil des Ufuq.de-Teams in Augsburg und seit Neuestem für das Projekt „Kampagnenstark“ im Einsatz. Im Studium wie in der politischen Bildung beschäftige ich mich intensiv mit Phänomenen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (Heitmeyer), des Populismus und der internationalen und -kulturellen Verständigung.

Max Barnewitz | Freier Mitarbeiter


"Die neuzeitliche Demokratie beruht (…) fundamental auf der Vorstellung, dass ihre Form der Politik jedem Einzelnen eine Stimme gibt und sie hörbar macht, so dass die politisch gestaltete Welt zum Ausdruck ihrer produktiven Vielstimmigkeit wird."  (Hartmut Rosa 2019). Also lasst uns fragend(er) durch die Welt gehen: Welches Orchester, welchen Chor formen wir? Und welche Melodie trägt uns weiter?


In meinem Studium der Staats- und Sozialwissenschaften entfachte sich eine Begeisterung für Fragestellung der Differenz von Politik und Politischem sowie für Praxen politischer Bildung. Hier arbeite ich v.a. mit den Konzepten „Politik wagen“ und "Betzavta", die zentral um die Frage kreisen, wie sich Demokratie nicht nur als Regierungs-, sondern auch als Lebensform begreifen lässt. 


Ronja Freer | Freie Mitarbeiterin


Demokratie heißt, dass jede Stimme zählt. Nicht nur, wenn sie besonders laut ist, sondern auch dann, wenn wir uns bemühen müssen, genau hinzuhören.


Spätestens im Rahmen meines Studiums der Erziehungswissenschaft an der Universität Augsburg ist mir die Wichtigkeit einer demokratischen Gesprächsführung und Streitkultur bewusst geworden. Mein Interesse für dieses Thema darf ich nun beim Netzwerk Politische Bildung Bayern im Rahmen des Projekts "Streitförderer" weiter vertiefen.

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